Wir ziehen noch immer Strom aus der Dose gegenüber. Der toughen Chefin schenk ich eine Kamelmilchseife (Erklärung über Zeichnung eines Kamels mit großem Euter). Entzücken! Und dränge ihr Geld dazu auf. Schwierig.
Tag der Arbeit. Sonnenschein. Geburstag! Zum 69. gibt’s für meinen tollen Schatz fünf Kugeln Hägen Daz-Eis. Fürstlich! Er genießt. Ich probier bescheiden Grünen-Tee-Eis. Schmeckt wie grüner Tee, nur kalt! Das Stadtzentrum ist voller Menschen. In der Fußgängerzone Hägen-Daz, Starbucks, Fissler-Pfannen (!), dekorativ drumrum geparkt die dicksten Audis, Mercedes und Porsche. Musik. Auf der Treppe spielt ein Mann eine chinesische 2-Saiten-Geige. Ein Straßen-Kalligraph bietet an, Namen zu schreiben. Wir gehen auf die alte Stadtmauer (alles Tang-Zeit hier), bewundern von oben den neo-chinesischen Baustil.
Als es dämmert fahren wir zum Park der großen Wildganspagode. Diesen schönen 60m hohen Turm ließ ein Kaiser im 7. Jahrh. erbauen, um die Schriften, die der chinesische Indienpilger Xuanzang aus der Heimat des Buddhismus mitgebracht hatte, feuersicher aufbewahren zu können. Abends gibt’s hier Wasserfontänen fürs Volk – umsonst. Soll die höchste Asiens sein.
Anschließend ziehen wir mit unseren Begleitern ins Moslem-Viertel, das letzte intakte Stück Altstadt. Um Chinas größte und schönste Moschee im chinesischen Stil gibt es jeden Abend einen unglaublichen Basar mit muslimisch-chinesischem Essen. Spezialitäten sind gegrillte Spieße mit Lamm, Huhn, Octopus, Fisch, scharf, in Massen frisch hergestellt, frische Nudeln, Kartöffelchen in würziger Marinade gekocht. Spieße mit frisch gebratenen Wachteleiern, Sweets aus Gerstenmehl, Zucker und Gewürzen, geknetet, langgezogen, geknetet, in Stücken hart geworden, mit Hämmern zerkleinert. Der Renner!