Wir nähern uns Kharkhorin mit den Ruinen der alten Hauptstadt Dschingis Khans, Karakorum. Bei einem Haus ein alter Jurten-Wagen, der von 4-8- Rindern gezogen werden musste.
Am Spätnachmittag sehen wir das alte Kloster Erdene Zuu. Pilger wandern um die Klostermauern.
Es wurde erbaut aus den Steinen des Palastes Dschingis Khans 200 Jahre nach der Zerstörung Kharakorums Ende des 14. Jahrh. Im 17. Jahrh. kam die Mauer, mit einer Seitenlänge von je 400m erbaut, dazu. Oft zerstört und immer wieder aufgebaut, wurde das Kloster erst 1937 im Rahmen der Säuberungsaktionen der kommunistischen Regierung von mongolischen Truppen dem Erdboden gleichgemacht. Früher lebten hier 10.000 Mönche. Heute hat wieder ein kleiner Klosterbetrieb begonnen. Der kleine Tempel Lavran im tibetischen Stil ist, wie der goldene Stupa 200 Jahre alt, der größere im chinesisch-mongolischen Stil ist von 1675. Ansonsten ist das riesige Gelände bis auf einige bronzen Schalen, Ampeln und steinerne Löwen leer. Langes Gras überwächst alles.
Wir gehen zum Tempel Lavran hinüber. Eine Wagenkolonne, mit gelben Gebetfahnen geschmückt, wartet daneben. Der Klang von tiefen Metalltrompeten, Schamanenrasseln und –trommeln dringt heraus. Ein Mongole im Anzug lädt uns ein, mit hineinzukommen. Drinnen im Versammlungsraum drängen sich Mongolen jeden Alters, viele im Deel, um die Bänke der Mönche und den Lama vor dem Altar mit einer goldenen Buddhafigur. Wir stehen hinten an der Tür. Die Mönche singen gleichförmig mit tiefer Stimme, einige junge Novizen, ebenfalls in brauner Robe, sind mit Inbrunst dabei. Viele Menschen beten. Ein paar Mongolen in westlicher Kleidung mit gelben Schals verteilen Süßigkeiten an die Mönche. Sie fotografieren mit ihren Handys und fordern mich auch dazu auf. Geht gar nicht in einem buddhistischen Tempel! Schließlich gehen alle nach vorn und Alex raus. Großes Gedränge. Eine winzige alte Frau wird von ihrem Sohn von hinten geleitet. Es ist eng, ich stütze sie. Auch sie drängt nach vorn und verschwindet dann betend in der Masse. Die Leute kommen mit kleinen Süßigkeiten und Medaillons zurück. Dann kommt ein Mönch auf mich zu und fordert mich auf, ebenfalls nach vorn zu kommen. Der Lama fragt mich auf Englisch, woher ich komme. Germany. Er lächelt, segnet mich mit einem gefalteten buddhistischen Buch und gießt mir geweihtes Wasser in die Hände, das ich mir, wie die anderen auch, über die Haare streiche. Dann bekomme ich noch einen kleinen Kuchen geschenkt.
Ich gehe hinaus, wieder beeindruckt durch die tiefe Gläubigkeit der Menschen hier.
Abendessen bei Sonnenuntergang in der Minna. Es stürmt so stark, dass das ganze Auto wackelt und Alex es nachts schließlich noch in den Wind dreht.
Wir schlafen gut.
Alex fotografiert noch das unvorstellbare schiefe Klo mit wackeligem Wellblechdach bei den Souvenirverkäufern vor dem Kloster.
Wir schauen ins noch das kleine Kharakorum-Museum. Sehr schön gemacht! Mit einem von den Deutschen, die hier viel geforscht haben, gestifteten Modell der alten Hauptstadt.
Das alte Kharakorum wurde schon im 8.Jahrh. von den Uiguren gegründet. Als Dschingis Khan seine Hauptstadt hier errichten wollte, wurde der alte Ort zum Waffenlager. 1232 wurde die Stadtmauer errichtet. Sie war 2 x 1,5 km lang, mit einem moslimischen Viertel, eines für chinesische Händler und Handwerker, eines für Paläste des Adels, der Chefs von Militär und Verwaltung und ein Viertel mit Moscheen, Tempeln, Kirchen und Botschaften. Das nenn ich weise!
Sein Sohn errichtete den Palast des Khans auf dem Gelände des heutigen Klosters – außerhalb der Stadtmauern – mit einem Brunnen als Silberbaum eines französischen Silberschmieds, aus dem u.a. Wein und vergorene Stutenmilch geflossen sein soll. Dann gab Krieg gegen China und alles war perdu! Vier steinerne Schildkröten, altes Symbol der Langlebigkeit…, stehen noch im Gelände.
Unterwegs kreuzen einige potentielle Cashmere-Pullover unseren Weg.
Praktisch, wenn beim Umzug das Pferd noch mit auf den Wagen passt…
Zwei Reiter mit ihren Pferden winken begeistert zurück.
Und natürlich immer wieder Schafe und Ziegen. Ich liebe sie nun mal!
Zwei Reiter mit ihren Pferden winken begeistert zurück.
Und natürlich immer wieder Schafe und Ziegen. Ich liebe sie nun mal!
Es regnet. Den entspannten Hirten stört das gar nicht.
Am Roundabout in Tsetserleg, Hauptstadt des Aimag Ahangay, wollen wir rechts Richtung Kloster am Berg abbiegen und landen im Guesthouse „Fairfield – Cafe + Bakery“. Gehört einem australisch.mongolischen Paar, die viele junge Leute beschäftigen und so in der Stadt halten. Es gibt tolles Brot, Kuchen, Cookies, western + mongolisches Essen, Wifi, Kaminofen. Unsere Anlaufstelle der nächsten Tage.
Murray gibt uns den Tipp mit dem Stellplatz am Fluss. Der Traum für 4 Nächte!
Über den Roundabout geradeaus durch die Wohnviertel und das vergammelte Industriegelände, dann Piste Richtung Bäume, rechts zu den Brücken und rüber, dann ins Wäldchen.
Wir genießen den Blick in die Ebene. Eine Pferdeherde kommt durch die Furt. Die Sonne geht unter.