Fahrt durch Moskau by night. Und dann haben wir den Roten Platz erreicht. Mit der Minna.
Ein roter Stern für Hannover! Und wir ziemlich abgehalftert vor der Basiliuskathedrale, die ohne uns viel besser aussieht. Erst mal schlafen…
Ein weiterer Campingplatz in Moskau, viele freundliche Russen. Neben uns der Camper eines schwedischen Paares mit reicher Reiseerfahrung. Sie sind diesmal mit der Fähre durch Litauen und Belarussia gekommenen. Unterwegs mal wieder in die Ukraine, ein Dorf besuchen, in dem seit einigen Jahrhunderten Schweden und auch Deutsche wohnen. Nie gehört und sehr interessant! Die Ukraine soll sehr schön sein, erzählen sie. Hat Sava, der so nette Ukrainer im Golden Beach Hotel auf Qeshm auch gesagt….
Sie überlassen uns großzügig ihren Mauttranponder, den sie – und damit auch eigentlich wir – in Weißrussland kaufen mussten.
Moskau am Tag. Mit Tram und Metro in die Stadt. Wir geraten auf die Ringlinie mit ihren prachtvollen Stationen. Die Moskauer-Metro wurde erst 1931 gebaut. Die Kommunisten gaben viel Geld aus, um den Menschen, die sie täglich nutzten, etwas Schönes zu bieten!
Besichtigung mit dem Doppeldecker. Ein von Stalin veranlasstes Gemäuer. Sieht auch so aus. Außenrum am Kanal der Moskwa entlang ein kleiner Park, mindestens 20 Stretchlimousinen. Im Park posieren die Hochzeitspaare zuhauf. Mit und ohne Tauben, Sekt, Blumengirlanden etc. Die Reste der Gesellschaften trinken Schampus. Danach geht’s in Massen entlang am Kanal mit den Fontänen und den Schlösserbäumen – sieht deutlich dekorativer als das Deutzer Brückengelände – zur Brücke, auf der sich offensichtlich alle Paare ablichten lassen wollen.
Moskau ist das Zentrum Russlands, und nein, keine 1000 Jahre alt. Die Stadt, 1147 gegründet, ist schon größer, sie hat über 10 Millionen Einwohner. Das Herz der Stadt ist der Kreml mit dem roten Platz. Der Kreml Moskaus wurde im 12. Jahrh. gebaut. Die schöne bunte Basiliuskirche stammt aus dem 16. Jahrh. und ist aus 6 kleineren Bauwerken zusammengefügt. Dazu noch das legendäre Kaufhaus GUM, das wie eine französische Schlossanlage wirkt.
Wir wandern durch das GUM, das ich vor 43 Jahren zum ersten Mal betreten habe. Wie die Zeit doch vergeht! Der Kreml war nicht SO hübsch, die Schlange vor dem Lenin-Museum ewig lang und das Angebot im GUM deutlich anders!
Ein Sekt am Roten Platz muß sein! Der letzte ist ja schon etwas her… Plötzlich fängt es an zu regnen. Regenschirme!
Wir warten. Gehen schließlich. Es gießt! Wir stellen uns in einem der Eingänge des GUMs unter. Tun andere auch. Viele Einkaufstüten. Unter den Touristen und schicken Russen eine alte Frau mit Kopftuch und einem Plastikbeutelchen mit einigen Geldstücken in der Hand.
In einer Straße, die vom Roten Platz wegführt, hören wir aus einer Tordurchfahrt Gesang, Leute gehen hinein, wir mit. Ein Hinterhof, rechts ein schönes Gebäude, aus dem der Gesang kommt. Eine kleine Kirche mit niedrigem Gewölbe! Ein Männerchor – nicht so doll -, die Menschen singen mit.
Vor der Kirche ein Stand, an dem ältere Frauen mit Kopftuch Brot, Beeren, Honig, kleine Kuchen verkaufen. Wir sind dabei! Der Turm müsste von Baustil und Farbe her zur Gewölbekirche gehören. Ein Straßenmusikant, der Bach spielt. Ein schönes Haus.
Mit der Minna in die Stadt. Die Straßenbahn trägt hier Nationalfarben! Der Fernsehturm. Die neueren Statuen hier sind eher nicht mein Geschmack.
Graue Häuser und schöne Kirchen.
Straßeneindrücke.
Noch einmal der Kreml und der Ort, wo der russische Putin-Kritiker Nemzow ermordet wurde.
Moskau ist eine sehr schöne Stadt. Der Verkehr ist völlig normal, nicht bedrohlich, wie wir oft gehört und gelesen hatten. Doch die Gegensätze sind hier groß. Schönste Häuser, Verfall hinter Gerüstplanen im Stil der alten Fassaden, auch im Zentrum. Sehr reiche Menschen, die das auch zeigen, neben Bettlern.
Trotzdem oder vielleicht auch deshalb unbedingt eine Städtereise wert.
Beim Verlassen der Stadt Richtung Smolensk erleben wir noch prachtvolle Straßen und Hochhäuser.
Auf dem Weg nach Smolensk sehen wir ein aus dem Ruder gelaufenes Haus
Eine kleine Stadt neben der Hauptstraße. Sonntagnachmittag. Das Wartehäuschen ist toll, es bringt uns zum Lachen. Und noch ein paar russische Birke
Wir treffen auf die Cafés vor und nach der „Wende“. Der alte Eisenbahnwagon und der kleine Flachbau. Mutter und agile Tochter, 13 Jahre?
Unterwegs sehen wir am Straßenrand ein deutsches Wohnmobil. Ein junger Braunschweiger, der damit seine Verwandten in Kasachstan besucht hat. Er erzählt, dass die Straßen dort der Hammer seien. Er wäre durch ein Loch gekracht, seitdem wäre seine Hinterachse krumm. Wir sehen es an seinen Reifen, als er uns dann überholt.
Unterwegs mal wieder ein Panzer als Erinnerung an den großen Krieg. Und noch ein altes Flugzeug.