Und jetzt folgt Kultur satt!

Der „goldene Ring“ – die schönsten der über zwanzig Städte liegen wie ein Ring aufgereiht nordöstlich von Moskau, das auch dazugehört. Alle Städte spielten bei der Entstehung des Großrusslands eine wichtige Rolle.

Viel Weltkulturerbe, die Kreml in vielen Städten noch erhalten, Kirchen bis zum Abwinken, eine schöner als die andere. Alle auf das Prachtvollste ausgestattet. Wandmalereien, kostbare Ikonen mit schweren Goldrahmen, manche mit silbernen Abdeckungen, die nur Gesicht, Hände und Füße freilassen. Die großflächigen Abtrennungen zum Allerheiligsten in goldfarbener Schnitzerei. Kerzen, immer betende Menschen, wenige, viele.

Wladimir – 1000 Jahre alt, heute eine große Industriestadt. Der letzte erhaltene Zugang zum nicht mehr vorhandenen Kreml (WH) sollte damals wohl abschreckend wirken…

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Auf dem Weg nach Suzdal steht wieder massenhaft Bärenklau am Straßenrand. In Suzdal haben wir das Vergnügen, auf einen edlen, fast leeren Campingplatz zu geraten. Anhängsel einer riesigen Ferien-, Kongress-, Hotelanlage am Ufer der Kamenka gelegen, die den Ort durchzieht. Ein schöner Park drumrum. In vielen der offenstehenden Garagen hinter den Reihenhäusern sehen wir Klaviere. An einem übt ein Mädchen mit Lehrerin.

Dies Örtchen ist die schönste „Perle“ des Ringes, auch WH. Ebenfalls 1000 Jahre alt und mit ca. 15 000 Einwohnern so groß wie Würselen City (oder Telgte-City?) hat es unvorstellbar viele Kirchen und Klöster. Im 12. Jahrh. zur Hauptstadt des Fürstentums Rostow-Suzdal ernannt, besaß es 1673 400 große Häuser, 8 Kathedralen im Kreml, 14 Kirchen in den Siedlungen und 27 Kirchen in den Klöstern. Im 19. Jahrh. war es dann vorbei mit der Bedeutung. Der Rest ist aber immer noch beeindruckend.

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Die kirchlichen Anlagen haben hier durchaus Namen mit inhaltsschwerer Bedeutung.

Ins 1346 gegründeten Mariä-Schutz-und Fürbittenkloster wurden bevorzugt unbotsame oder- fruchtbare Gattinnen höherer Positionen entsorgt. So ließ auch Peter der Große die Angetraute hier Fürbitte tun. Die Kathedrale von 1518 ist entsprechend trostlos. Keine Malereien. Na ja, Katharina die Große hat es ja auch geschafft, sich durch den Ihrigen nicht bremsen zu lassen….

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In der Kirche singen die Nonnen die Gebete, zweistimmig. Unglaublich schön!

Ein Sommergarten. Wir stehen und schauen, neben uns ein Mann, wir kommen ins Gespräch. Er ist Cellist beim Moskauer Symphonie-Orchester, hat hier mal ein Solokonzert gegeben. Wir schwärmen von Rostropowitch, den ich vor 40 Jahren im Konzert in der Pause allein für sich spielend erlebte!

Das Kloster der Kreuzabnahme mit seinen bunten Türmen in der Einfriedungsmauer, die Handelsreihen – in denen früher die Kaufleute ihre Waren verkauften – mit der Auferstehungskirche.

8-RUS_Suz_Kloster der Kreuzabnahme.... 9-RUS_Suz_Handelsreihen-Auferstehungskirche 10-RUS_Suz_Maler_!

Ein Maler, Kirchtürme, die elegante Mariä-Geburts-Kathedrale, viele andere, in, an und um Suzdal.

11-RUS_Suz_Mariä-Geburts-Kathedrale_! 12a-RUS_Suz_Kirche des Erzengels Michae_! 12b-RUS_Suz_schl.-schw.Türme_! 13-RUS_Suz_b.Camping_!

Hier gibt es ausschließlich restaurierte, im alten Stil neu erbaute oder auch noch echte alte Holzhäuser, schön verziert wie immer. Ein alter Mann und seine Ziege.

14-RUS_Suz_Hh_! 15-RUS_Suz_Altrt-Mann-Ziege_! 16-RUS_Suz_Fenterverziehrung_! 17-RUS_Suzadal_Hh-türkis

Fünf Kilometer östlich von Suzdal ein winziges Dörfchen – Kideschka. Frauen, die vor den Häusern in der Spätnachmittagssonne sitzen und sich unterhalten oder an der Straße zur Kirche Gurken, Kartoffeln, Äpfel, Aprikosen, Marmelade verkaufen. Sieht alles sehr entspannt aus. Wo sind hier eigentlich die Männer??

Die Kirche dazu – es sind zwei, mit einem unglaublich schiefem Turm – der von Florenz stand grader! Der Würfel ist die Boris- und Gleb-Kirche aus dem 12, Jahrh. und soll die älteste Kirche Russlands sein.

18-RUS_Suz_Kideschka_Boris-Gleb_Alex_!

 

Auf dem Weg nach Jaroslavl kaufen wir wieder Wasser. Vor uns parkt ein Auto mit einem Ding auf der Haube, von dem wir nicht wissen, ob es ein Spoilerchen oder ein Fliegenfänger sein soll. Ist total beliebt in Sibirien.

19-RUS_Gold-Ring_Hauben-Spoiler

Wir fahren mal wieder Nebenstraßen, um abzukürzen. In Teljkow übersehen wir einen Drempel, auch noch einen der harten Sorte. Plötzlich sieht Alex, dass Wasser durch die Minna läuft. Wir fahren rechts ran und 120 l Wasser verlassen die Minna überwiegend durch die Seitentür. Der Wassertank-Anschluß ist abgerissen. Auch dieses Problem löst mein Schatz, da er natürlich wie immer Ersatz dafür hat.

Unterwegs an einem kleinen Kafe empfängt uns Edith Piaf aus Lautsprechern. Mit Telefon. Schöne Abwechslung! Aber unsere Teatime nehmen wir mal wieder an einem kleinen See.

20-RUS_Gold-Ring_Lautsptr.Chans.Telef._!21-RUS_to-Jarosl._Teatime

Reklame??

22-RUS_to-Suz-Jaros_Raketen

In Jaroslavl an der Wolga – gleichfalls 1000 Jahre alt – verkauften Engländer schon im 16. Jahrh. ihre Stoffe. Eine alte Handelsstadt, deren reiche Kaufleute einiges Geld für Kirchenbau ausgaben.

Die Maria-Entschlafens-Kathedrale, die die erste Steinkirche der Stadt war. Anfang des 13. Jahrh. gebaut, wurde sie unter Stalin 1937 abgerissen und wie viele Kirchen nach der Auflösung der Sowjetunion der aufgebaut. Dann noch die Skyline mit dem Christi-Verklärungskloster. Und ein paar schöne neoklassizistische Häuser. O-busse gibt’s auch. (23-25)

Die Johannes-der-Täufer-Kirche mit den berühmten 15 Türmen, die auch auf dem 1000-Rubelschein steht, finden wir trotz Navigator, maps.me und Karte nicht. Die Russen, die wir fragen, bemühen ihr und unser elektronisches Werkzeug, sprechen andere an, stehen in kleinen Gruppen bei der Minna und diskutieren. Einige vergebliche, aber interessante Straßensuchen weiter geben wir auf. Das zum Thema Heimatkunde in Jaroslavl!

Rostov-Welikij, überschaubar, gehört zu den ältesten Städten Russlands, 862 zum ersten Mal erwähnt. Groß und mächtig war sie im 12. Jahrh. und erhielt den Titel die Große (= Welikij). Heute ist sie so groß wie Telgte. Oder Würselen? Liegt aber an der Wolga. Das Panorama hat schon was. Und der Kreml mit den silbergrauen Türmen der Kirche Mariä-Himmmelsfahrt ist einfach schön.

23-RUS_Jarosl_Maria-Entschlafendkathedrale_!24-RUS_Jaros_Christi-Verklärungskloster25-RUS_Jarosl_Neoklassiz.häuser

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Zum Dinner gibt’s frische Pifferlinge mit Rührei und Dill (statt Petersilie…). Jungen, die angeln!

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Dann der Albtraum aller Eltern!

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Nebel in Wiese.

33-RUS-to-Serg-Pos_Nebel_!

In Sergijew Posad, eine Stadt mit über 100.000 Einwohnern, steht das bekannteste Kloster Russlands, das Dreifaltigkeitskloster des Heiligen Sergijus. 1345 gegründet, von vielen Fürsten und Zaren gefördert, war es unglaublich reich. Heute leben hier wieder über 150 Mönche. Es ist von einer 1370 m langen und ca. 6 m breiten und hohen Mauer umgeben. Klingt nicht friedlich. Dazu gehören 9 Kirchen, die älteste ist die Dreifaltigkeitskathedrale von 1423, die großartigste die Mariä-Himmelfahrtskirche mit goldenen und blauen Türmen.

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Fahrt durch Moskau by night. Und dann haben wir den Roten Platz erreicht. Mit der Minna.

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Ein roter Stern für Hannover! Und wir ziemlich abgehalftert vor der Basiliuskathedrale, die ohne uns viel besser aussieht. Erst mal schlafen…

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Ein weiterer Campingplatz in Moskau, viele freundliche Russen. Neben uns der Camper eines schwedischen Paares mit reicher Reiseerfahrung. Sie sind diesmal mit der Fähre durch Litauen und Belarussia gekommenen. Unterwegs mal wieder in die Ukraine, ein Dorf besuchen, in dem seit einigen Jahrhunderten Schweden und auch Deutsche wohnen. Nie gehört und sehr interessant! Die Ukraine soll sehr schön sein, erzählen sie. Hat Sava, der so nette Ukrainer im Golden Beach Hotel auf Qeshm auch gesagt….

Sie überlassen uns großzügig ihren Mauttranponder, den sie – und damit auch eigentlich wir – in Weißrussland kaufen mussten.

Moskau am Tag. Mit Tram und Metro in die Stadt. Wir geraten auf die Ringlinie mit ihren prachtvollen Stationen. Die Moskauer-Metro wurde erst 1931 gebaut. Die Kommunisten gaben viel Geld aus, um den Menschen, die sie täglich nutzten, etwas Schönes zu bieten!

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Besichtigung mit dem Doppeldecker. Ein von Stalin veranlasstes Gemäuer. Sieht auch so aus. Außenrum am Kanal der Moskwa entlang ein kleiner Park, mindestens 20 Stretchlimousinen. Im Park posieren die Hochzeitspaare zuhauf. Mit und ohne Tauben, Sekt, Blumengirlanden etc. Die Reste der Gesellschaften trinken Schampus. Danach geht’s in Massen entlang am Kanal mit den Fontänen und den Schlösserbäumen – sieht deutlich dekorativer als das Deutzer Brückengelände – zur Brücke, auf der sich offensichtlich alle Paare ablichten lassen wollen.

43c-RUS_Mosk_Stali-gebäude43c-RUS_Mosk_Stali-gebäude43d-RUS_Mosk_Schlösser43e-RUS_Mosk_Hochzeitsbrücke

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Moskau ist das Zentrum Russlands, und nein, keine 1000 Jahre alt. Die Stadt, 1147 gegründet, ist schon größer, sie hat über 10 Millionen Einwohner. Das Herz der Stadt ist der Kreml mit dem roten Platz. Der Kreml Moskaus wurde im 12. Jahrh. gebaut. Die schöne bunte Basiliuskirche stammt aus dem 16. Jahrh. und ist aus 6 kleineren Bauwerken zusammengefügt. Dazu noch das legendäre Kaufhaus GUM, das wie eine französische Schlossanlage wirkt.

Der Spaziergang zum Roten Platz.

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Wir wandern durch das GUM, das ich vor 43 Jahren zum ersten Mal betreten habe. Wie die Zeit doch vergeht! Der Kreml war nicht SO hübsch, die Schlange vor dem Lenin-Museum ewig lang und das Angebot im GUM deutlich anders!

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Ein Sekt am Roten Platz muß sein! Der letzte ist ja schon etwas her… Plötzlich fängt es an zu regnen. Regenschirme!

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Wir warten. Gehen schließlich. Es gießt! Wir stellen uns in einem der

Eingänge des GUMs unter. Tun andere auch. Viele Einkaufstüten. Unter den Touristen und schicken Russen eine alte Frau mit Kopftuch und einem Plastikbeutelchen mit einigen Geldstücken in der Hand.

In einer Straße, die vom Roten Platz wegführt, hören wir aus einer Tordurchfahrt Gesang, Leute gehen hinein, wir mit. Ein Hinterhof, rechts ein schönes Gebäude, aus dem der Gesang kommt. Eine kleine Kirche mit niedrigem Gewölbe! Ein Männerchor – nicht so doll -, die Menschen singen mit.

Vor der Kirche ein Stand, an dem ältere Frauen mit Kopftuch Brot, Beeren, Honig, kleine Kuchen verkaufen. Wir sind dabei! Der Turm müsste von Baustil und Farbe her zur Gewölbekirche gehören.

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Ein Straßenmusikant, der Bach spielt. Ein schönes Haus.

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Mit der Minna in die Stadt. Die Straßenbahn trägt hier Nationalfarben! Der Fernsehturm. Die neueren Statuen hier sind eher nicht mein Geschmack.

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Graue Häuser und schöne Kirchen.

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Straßeneindrücke.

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Noch einmal der Kreml und der Ort, wo der russische Putin-Kritiker Nemzow ermordet wurde.

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Moskau ist eine sehr schöne Stadt. Der Verkehr ist völlig normal, nicht bedrohlich, wie wir oft gehört und gelesen hatten. Doch die Gegensätze sind hier groß. Schönste Häuser, Verfall hinter Gerüstplanen im Stil der alten Fassaden, auch im Zentrum. Sehr reiche Menschen, die das auch zeigen, neben Bettlern.

Trotzdem oder vielleicht auch deshalb unbedingt eine Städtereise wert.

Beim Verlassen der Stadt Richtung Smolensk erleben wir noch prachtvolle Straßen und Hochhäuser.

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Auf dem Weg nach Smolensk sehen wir ein aus dem Ruder gelaufenes Haus

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Eine kleine Stadt neben der Hauptstraße. Sonntagnachmittag. Das Wartehäuschen ist toll, es bringt uns zum Lachen. Und noch ein paar russische Birke

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Wir treffen auf die Kafes vor und nach der „Wende“. Der alte Eisenbahnwagon und der kleine Flachbau. Mutter und agile Tochter, 13 Jahre?

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Unterwegs sehen wir am Straßenrand ein deutsches Wohnmobil. Ein junger Braunschweiger, der damit seine Verwandten in Kasachstan besucht hat. Er erzählt, dass die Straßen dort der Hammer seien. Er wäre durch ein Loch gekracht, seitdem wäre seine Hinterachse krumm. Wir sehen es an seinen Reifen, als er uns dann überholt.

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Unterwegs mal wieder ein Panzer als Erinnerung an den großen Krieg. Und noch ein altes Flugzeug.

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Wir fahren nach Smolensk hinein. Straßenbahnen sagen eine Menge aus…

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Und dann nähern wir uns der Uspenski-Kathedrale, in meiner Lieblingsfarbe Türkis. Auch hier Bettler. Alex entdeckt eine Abflussrinne deutschen Fabrikats! Alte Frauen füttern Tauben. Alex liebt Hunde!

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20 km westlich von Smolensk liegt der Soldatenfriedhof von Katyn, auf dem die 4500 polnischen Offiziere liegen, die 1943 von sowjetischen Truppen des Innenministeriums hier ermordet und in Massengräbern verscharrt wurden. An drei weiteren Orten starben ebenfalls Offiziere und Intellektuelle. Ca. 20.000 Menschen, die Elite der polnischen Armee und des Landes wurden so in kürzester Zeit umgebracht. 1956 (52?) bewiesen amerikanische Historiker, dass die Morde nicht von der deutscher Wehrmacht, sondern im Auftrag Stalins begangen wurden. Hier in der Nähe ist auch die polnische Maschine mit der Führung der polnischen Regierung abgestürzt – verursacht durch Druck des selber mitfliegenden damaligen Präsidenten Kaczynski.

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An der Straße steht eine Kirche mit goldenen Dächern. Daneben zum Parkplatz hin ein Schild, dass auf das Memorial Katyn hinweist. Wir sind zweimal daran dem vorbeigefahren, habe immer wieder fragen müssen. Gorbatschow hatte 1990 auf internationalen Druck hin bestätigt hatte, dass die Morde von sowjetischen Truppen begangen worden waren. Diese Gedächnisstätte konnte erst nach der Jahrtausendwende errichtet werden, bezahlt wurde sie von Polen, internationalen Spendern und den Bewohnern Katyns.

Wir suchen einen russischen Campingplatz, nach Navigator, ohne Hinweisschild über die letzten russischen Pisten und finden ihn! Nächtigen tun wir dann doch woanders….

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Wir bereiten uns auf einen schwierigen Grenzübergang mit peniblen Kontrollen von Papieren und Minna vor, zählen die letzten russischen Kilometer zusammen. Wir finden keine Grenzgebäude, aber dann das Belarussia-Schild und die Fahrhinweise auf weissrussischen Straßen! Fliegender Wechsel – der Vorteil der russisch-weissrussichen Föderation – wie beim Carnet de Passage…

Und der geschenkte Transponder piept!

7913 km Russland! Ein großartiges Land, wunderschön, reich an Natur – und Zahlmitteln. Unglaublich hilfsbereite Menschen, immer, wenn wir sie ansprechen, manchmal auch so. Alles auf Moskau zentriert, je weiter weg, desto weniger haben die Menschen – und Straßen – teil an modernen europäischen Standards. Trotzdem – oder gerade deswegen? – fanden wir Sibirien so schön. Die Städte Irkutsk, Novosibirsk Kasan u.a. sind in unseren Augen genauso beeindruckend wie Moskau. Anders! Hinfahren und selber schauen!