Entspannt, wie wir sind, fahren wir natürlich ohne vorherige Reservierungen von Stellplätzen. In Stockholm nehmen wir denn auch zur Kenntnis, dass der letzte noch nicht belegte Stellplatz 12 km vom Stadtzentrum entfernt in Bromma liegt.
An einem See, hier werden wohl im Winter die Boote geparkt. Wir haben sehr nette Nachbarn aus Bielefeld mit einer jungen Golden Retriever Hündin, die wunderbar mit Nahmka spielt. Und wir haben viel zu schwatzen.
Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Moppi bis vor die Tourist Information an der Altstadt von Stockholm. Dann verlaufen wir uns ein bisschen, sehen den Bahnhof und erleben eine uns neue Form der Fortbewegung. Kann man gut unter dem Arm tragen!
Die Jungs vom Bau wirken sehr entspannt.
Fußfaul wie wir sind, fahren wir direkt die breite Straße neben dem königlichen Schloss hoch. Es wurde zwischen 1690 und 1754 gebaut und gehört mit 608 Zimmern zu den größten der Welt. Ein Klotz! Aber geschmackvoll. Als erstes fällt uns davor der wackelige König (oder General?) auf.
Von dort geht es durch schmale Straßen mit hohen Häusern zum Markt. Wir holen uns zwei große Kaffee, setzen uns auf eine Bank und beobachten die Leute. Unsere Lieblingsbeschäftigung! Unser Hund fällt auf…. Gegenüber sehen wir das Nobel-Museum und sind angemessen beeindruckt.
Ein van-Gogh-Abbild zieht Leute an.
Zurück beim Moppi spricht uns ein Paar an. Ob wir mit dem Moppi aus Deutschland gekommen wären. (No!) Sie hätten Nahmka schon auf dem Markt bewundert. Er ist Schwede, sie aus Philadelphia. Sie fragen, wir erzählen ein bisschen. Selber sind sie mit einer Harley Davidson unterwegs – sehen wir an den T-Shirts, und sind mit einer schweren Goldwing durch Amerika gecruist.
Unten am Gustav Adolf Torg, gegenüber vom Schloss, haben wir einen schöner Blick auf den Reichstag. Und anderes!
Mit dem Bus geht’s dann zur Stadtbesichtigung. Am königlichen Drama-Theater vorbei, die Prachtstraße Blasieholmskajen – die teuerste Wohngegend Schwedens – hinunter.
Es liegen hier sehr viele schöne alte Schiffe an der Mole. Die Reparaturen sind aufwendig.
Stockholm hat ein großes Innenstadt-Naturreservat. Und ein Freilichtmuseum mit alten schwedischen Häuser, alten Gerätschaften aus Handwerk und Landwirtschaft, die ein kluger reicher Mann im letzten Jahrhundert zu Beginn der Industrialisierung zu sammeln begann. Er war der Meinung, man müsse wissen, wo man hergekommen sei. Dazu hat er noch ein großes Freilichttheater gestiftet.
Die geplante Bootsfahrt muss ich allein machen, da man erst am Boot feststellt, dass Hunde nicht zugelassen sind….
Es geht um die grüne Insel Djurgarden herum, vorbei am Freilichtmuseum, durch den Kanal am Innenstadtpark. Ein ungewöhnlicher Jetskifahrer löst allgemeine Heiterkeit aus.
Im Vasa-Museum rottet das berühmteste Kriegsschiff der schwedischen Marine vor sich hin, das 1620 direkt nach dem Stapellauf wegen nicht ausreichendem Ballast im Rumpf mit der gesamten Mannschaft unterging. Es wurde 1961 gehoben, seitdem bemüht man sich, es zu erhalten. Ob man die kleinen Tierchen im Holz ausreichend bekämpfen kann, bleibt offen. Das Museum fällt durch drei große Masten auf dem Dach auf.
Wir fahren weiter.
Namhka liebt das Moppi!
Unterwegs bewundern wir noch Schloss Drottningholm, den Wohnsitz der königlichen Familie, Weltkulturerbe, erbaut im 17. Jahrhundert. Drottning bedeutet Königin und diese haben das Schloss gebaut, vergrößert oder zur Hochzeit geschenkt bekommen. Starke Frauen eben!