Mit dem Bus nach Abu Dhabi. Eine moderne Stadt ohne komplette Hochhausbesiedlung, die auf einer bis mehreren Inseln liegt. Das größte Bauprojekt aller Zeiten von Abu Dhabi ist die Bebauung der Al Reem-Insel. Erschließung mit großem Einkaufs-, Wohn, Industrie- und Erholungsgebieten. Es wird Sand angeschifft. Wozu? Haben die nicht genug??
Hochhäuser gibt es natürliche, aber alles hält sich im Rahmen, wie die Größe der Autos, selbst die Spitze des World Trade Center Abu Dhabi ist mit bloßem Auge gut zu erkennen… Architektonisch interessante Gebäude. Der Etihad-tower, eine Ansammlung von Segeln.
In der Nähe das Emirates-Palace-Hotel, im alten Stil, zu seiner Bauzeit das am kostbarsten ausgestattete Hotel der Welt.
Die kleine Etihad Modern Art Gallery mit dem Highlight des Tages für mich – das Art House Cafe. Bunt, phantasievoll, crazy! Wir genießen. Es donnert. 2 Katzen jagen sich auf dem Dach.
In der Gallery – sehr schön – das einzige jemals entdeckte Original-Skelett eines T-Rex-Jungtieres, „Tinker“. Beeindruckend! Ausgegraben zusammen mit einem ausgewachsenen T-Rex-Skelett und weiteren fossilen Tierknochen. Das einzige, das jemals die USA verließ und in Abu Dhabi eben ein hübsches Dach erhielt… Noch einige Meteoriten beachtlicher Größe (1,45/2,5 kg), Skulpturen, Bilder. Arabische und europäische Künstler, die in den UAE leben. Das eine oder andere gefällt mir.
Besuch der größten Moschee der Welt – Sheikh Zayed Grand Mosque – es wird beim Abholen der Abaya – die alle Frauen hier tragen müssen, eine Ausweiskarte verlangt; ich habe nur den Paß dabei. So what. Wir schauen uns die Moschee von außen an und später im Internet von innen. Sehr reich, sehr sehr schön!
Auf dem Weg zur Yas-Island sehen wir die Sheikh Zayed-Brücke, eine der drei Brücken, die Abu Dhabi mit dem Festland verbinden. Unregelmäßig wie eine auflaufende Welle geformt und von Zaha Hadid erdacht. Sie hat auch mal ein Institut für die RWTH entworfen, aber das hat leider deren Budget gesprengt. Muss ingenieurmäßig eine ganz schöne Herausforderung gewesen sein. Der Blick oben vom Viceroy Hotel (durch die Beschattungskonstruktion) auf den F1-Kurs. Das Hotel steht mitten in der Rennstrecke, die teils das Hotel unterquert. Riesige im alten Stil drumherum gebaute Wohn-/Hotelanlage im edlen UAE-Style. Preisvorstellungen überfordern mich. Plötzlich der Klang von F1-Rennwagen. Verschwinden. Lautsprecher?? Wiederholen sich nach einer Weile. Entfernt sehen wir einen Rennwagen auf der Strecke. Alex’ Highlight! Der Busfahrer hat Dienstschluss und setzt uns auf dem Heimweg am Busbahnhof ab. Sowas in Aachen???
Am 22.12. sind wir morgens um 2Uhr am Flughafen, nicht im vergoldeten kilometerlangen Terminal von Dubai, sondern im alten für die Billigflüge nach Indien, Kirgisien, Ukraine, Äthiopien etc.
Am Flugschalter legen wir unsere Einweg-Tickets vor. Sehr netter professioneller Inder. Wir unterhalten uns. Er sieht den Stempel des Autos in meinem Pass und sagt: Moment! Wir: Das Auto ist im Hafen und im Carnet de Passage schon als ausgereist abgestempelt. Er: ok. Zur Sicherheit fragen wir den Chef. Der: Das Auto ist hier, deswegen muss ein Hin- und Rückflug-Ticket vorliegen. Wir: Aber es ist doch schon von der Grenzpolizei ausgestempelt!!!! Er: Das geht so nicht. Vorschrift. Rückticket kaufen. Mir brodeln die Haarspitzen! Ich geh um die Ecke zum Ticketschalter und kaufe mal eben für 1000 € zwei Rückflugtickets – umtauschbare… Dass wir die nie benutzen werden, weiß jeder hier. Was sollen wir machen? Auch hier denken wir mal wieder, dass uns so etwas in Deutschland nicht passiert wäre. Die deutsche Bürokratie ist oft nervig, aber ziemlich transparent und keinesfalls launisch.
Wie bin ich eigentlich früher ohne Kreditkarte zurecht gekommen???
Es ist dunkel. Ich sitze mit nackten Füssen auf der Terrasse des Restaurants am Strand in Goa, höre die Brandung und schreibe. Ein Kingfisher hilft mir dabei.
Wir sind angekommen! Sehen Palmen, Sand, Meer, Kokuspalmenblätterhütten.
Wir sind total froh, aus den perfekten, modernen UAE heraus zu sein. Obwohl wir auch dort beeindruckende und wunderbare Erlebnisse hatten. Wir sind halt doch etwas einfach strukturiert…
Goa ist die alte Hippiekolonie der 60/70iger Jahre. Einige alte sehen wir noch. Junge sind auch wieder dabei. Von den Portugiesen gegründet, später von den Engländern erobert leben hier sehr viele Christen. Mehr Kirchen als Moscheen und Tempel. Goa hat eine BJP-Regierung, einige sind zufrieden, andere nicht. Moti wird kritisch gesehen.
(Wieder) in Indien! Das Ziel (Buti Bagh in Rajasthan) ist fast erreicht! Nur die Minna fehlt noch. In der ersten Nacht haben wir 14h geschlafen. Nachts hören wir das Meer, der Wind bringt die Blätter der Palmen zum Rascheln, es hört sich an wie Regen. Der Ventilator läuft ein bisschen, das Moskitonetz ist dicht.
Morgens – leichter Wind in den Palmen, durch das Geflecht der Blätterwände bricht die Sonne ins Zimmer. Wir haben ein kanadisches Paar, dass in Malaysia lebt, kennengelernt. Gehen zusammen im Dorf, das in bunter Weihnachtsdeko funkelt, essen.
Einige Einheimische, als Nikoläuse verkleidet, singen Weihnachtslieder. Es ist zum Jubeln! Heilig Abend ist Party am Strand. Essen, Tanzen, großes Feuer am Strand, dazu ein Feuerwerk. Wir haben viel Spaß.
Trotzdem – uns fehlt die deutsche Variante mit Tannenbaum, Kerzen, Weihnachtsgefühlen, Musik und zu mindestens kühlem Wetter draußen.
Wir lernen Pria, John und ihren Sohn Semion kennen. Sie massieren phantastisch, die Saison dauert von Oktober bis April, sieben Tage die Woche. Eine beeindruckende christliche Familie. Der Junge ist ein Überflieger. Wir unterhalten uns oft.
Die Tage laufen dahin. Wir lesen, essen, schwimmen im indischen Ozean und schwitzen ohne Ende. Ca. 35°C und 80% Luftfeuchtigkeit… Nicht so unser Ding. Wir essen Unmengen von Knofi und Fisch.
Aber wir wollen nicht klagen.
Wir wandern ins Dorf, wo wir alles bekommen könnten inklusive neuer Brille, Zahnreinigung, Schönheitsbehandlung aller Art.
Touristenorientierte Dorfbewohner! Das Geschäft läuft nicht gut. Viele Russen, die nicht zahlen wollen, weniger Engländer, für die alles teurer geworden sein soll. Deutsche sind – nun ja – auch hier sehr beliebt. Viele Royal Enfields. Wir hätten gerne eine, wenn da nicht unsere alte Gold Wing wäre…
Ambassadors sehen wir nur noch selten.
Auf dem Weg nach Benaulim rechts und links Reisfelder, die beackert werden – mühsam -, es wird gesät. Im Dorf zwischen den Touristenbuden stehen die Rinder und Büffel, Abfallhaufen mit kleinen Schweinen, die unseren wilden ähneln. Ich esse hier m meist vegetarisch….
Am Strand schwarze Fischerboote, Netze liegen am Strand aus, die Fischer reparieren und beladen die Boote. Sie laufen nachts bei Flut aus.
Immer wieder gehen die Fallschirme, von einem Motorboot gezogen. über dem Meer hoch. Besonders schön ist es bei Sonnenuntergang.
Viele freie Hunde. In der Bootshütte neben unserem Häuschen wohnt eine magere Hündin mit fünf Welpen. Wie viel davon groß werden?
Morgens wird ein Wasserbüffel-Mann zum täglichen Bad im Meer geführt. Er genießt es.
Wir sehen einige Mal Delphine.
Wir fahren mit dem Taxi ins Inland nach Baghwan Mandheer–plastikfreie Zone, geht doch! – um den über 400 m hohen Dudhsagar Wasserfall zu bestaunen.
Im Ort eine riesig Schlange vor dem Schalter für die Tickets, um mit den öffentlichen Jeeps dorthin zu fahren. Maximal 280 pro Tag sind zugelassen, 2×10 km Rüttelpiste, 6 Leute pro Jeep, wir hinten drin. Alle ohne 4×4! Vor Ort alles zu mit Wagen. Wir steigen ein Stück vorher aus, bekommen eine Stunde Zeit. Alex kriselt ob der Organisation und optimiert in Gedanken die Abläufe.
Tropischer Urwald, ein Fluss, wir fahren tief hinunter. Makaken leben hier.
Der Wasserfall ist beeindruckend. Dahinter liegt die Grenz nach Karnataka. In halber Höhe fährt die Bahn.
Heute Abend fahren wir mit dem Zug nach Mumbai. Jahreswechsel unterwegs. Wir sind gespannt.