Novosibirsk wartet. Unterwegs weitere Birken, schöne Holzhäuschen.
Und Chinesen aus Beijing mit dicken BMWs auf dem Weg über das Nordkap nach Lissabon. Charity-Fahrt, sammeln pro Kilometer Geld für die Operation blinder Kinder, Sponsoren sind BMW und Socken-Falke in Beijing…. Fragen nach unserem Alter, sind selbst um die Ende vierzig.
Falls sie auf dem Weg nach Paris eine Waschmaschine brauchen, können sie gern mal vorbeischauen.
Eine tote Birke. In den Dörfern wird in den Gärten gearbeitet. Und Kartoffeln gehackt. Drei alte Frauen mit Kopftüchern sitzen vor dem Zaun im Gras und reden. Ein Mann baut im Garten einen Schrank.
Alex hat beim Tanken den Tankdeckel vergessen. In einem Ort sieht er eine Reparaturwerkstatt mit Laden für Jetskis und Quads. Er versucht sein Glück, muß erst von der Minna und unserer Reise erzählen. Die Männer, inzwischen drei und eine Frau, suchen, werden fündig, und schenken Alex den Deckel!
In einer Wiese ein Flugzeug-Friedhof. Die Straße läuft hin und her durch einen kleinen Ort. Alte schöne Häuser, marode. Schade.
Nowosibirsk ist eine junge Stadt, industrielles, wissenschaftliches und kulturelles Zentrum Sibirien. Sie entstand mit dem Bau einer Brücke über den großen Ob für die Transsibirische Eisenbahn 1893. Eine moderne Stadt mit großzügigen Straßen und Plätzen. Sie gefällt uns. Und hat zudem noch schön verzierte Häuser.
Der Bahnhof ist nicht nur der größte in Russland, sondern auch noch türkis. Unsere Tea time in der Wartehalle hat Stil!
Der Ob ist einer der großen Flüsse Russlands. Ein Beispiel beeindruckender Holzbauarbeit. Weiter geht’s nach Omsk.
Es dämmert, Bodennebel.
Die Sonne geht unter, eine große Herde aus Pferden, Kühen, Schafen und Ziegen auf dem Weg in den heimatlichen Stall.
Am nächsten Morgen erleben wir die praktische Müllentsorgung der offensichtlich öffentlichen Hand. Ein Fahrradfahrer mit Warnweste kommt heran gefahren, nimmt den Müll aus dem Abfallbehälter an der Straße, trägt ihn einige Meter die Böschung hinunter, zündet ihn an, steigt auf sein Rad und fährt weiter zum nächsten Mülleimer auf der Gegenseite zwecks Wiederholung des Tatvorgangs. Plastikflaschen knallen, dicke Rauchwolken drehen auf die Minna zu, Odeur von Dioxin liegt in der Luft. Wir flüchten. Im Vorbeifahren sehen wir die zweite Rauchsäule aufsteigen.
Landschaft (= Birken, Felder, Wolken). Riesige Wiesen. Felder, Baumgruppen werden stehengelassen, großzügig umfahren.
Vor Omsk wieder Straßenverkauf. Wir nutzen die Gelegenheit und kaufen Tomaten, Gurken, Äpfel, Melonen.
Es ist Sommer. Die Wiesen blühen, eine solche Pracht habe ich noch nicht gesehen. Eine Rinderherde mit berittenem Hirten – wie in der Mongolei. Ein Schmetterling.
In Omsk wollen wir unseren Trinkwasservorrat im Supermarkt auffüllen und geraten in eine Markthalle. An jedem Stand zeigen, verstehen, verständigen. Ich liebe es! Wir kaufen zum Wasser noch reichlich Smetana, russischen Tee, Nüsse, Käse, Joghurt, Kartoffeln. Frischen Bärlauch und Dill hatte ich bei zwei alten Frauen gekauft. Gegenüber stehen ausgemusterte O-Busse. Leitungen werden hier immer oberirdisch geführt, neue hoffentlich versenkt.
Weiter Richtung Chelyabinsk. Schlechte Straßen, ungeduldige Autofahrer. Überholen auf russisch.
Der Raps beginnt zu blühen. Herde auf abgeerntetem Feld. Und Seen! Heuernte. Eine Frau kommt von links aus der Landschaft und geht über die Straße weiter ins Grüne…
Abgestorbene Birken mit Besuch. Kühe an Wiese vor Dorf. Ein kleines Gewitter. Es klart wieder auf.
Blumen! Und Gras. Es ist heiß. 38° Abends gibt’s Kartoffeln mit Gurken-Dill-Salat und viel Smetana.