Belarussia/ Weissrussland
Hier sieht es genauso aus wie in Russland! Vielleicht nimmt der Prozentsatz an Birken ab.
Moderne Tankstellen – gab’s hinter Moskau auch schon. Aber hier mit Shop oder Bistro. Die Autobahnen sind noch perfekter als die in Russland westlich von Moskau. Nur fast leer.
Fast nur noch Steinhäuser, viele neu. Kaum noch ungeteerte Straßen in kleinen Orten. Geschnittene breite Grünstreifen auch an kleinen Straßen, sehen ein bißchen wie englische Parklandschaften aus. Der Diesel kostet 12.300 Rubel/l. Weissrussische. 80 Cent
Ein Friedhof mit Getreidefeld. Immer noch große Felder. Rinderherde mit Schäferwagen. Kinder und Beeren.
Wir fahren von der großen Straße nach Minsk runter. Die Straße lässt deutlich nach. Normal! Sie legen auch hier die Leitungen an den Häusern vorbei! Es hat geregnet. Ein Kleinstmarkt am Ortsausgang.
Minsk – der Autobahnring ist 6-spurig. Moderne Wohnblocks. Wir finden einen Platz an einem See in der Nähe. Ein Naherholungsgebiet. Wege drumherum, ein kleiner Hafen, trockenstehende Segelboote und ein relativ einfach gearbeitetes Boot mit Sowjetstern und Herstellungsdellen im Rumpf – wie die Peronaljo vor dem Umbau -, eine abgebrochene Restauration. Angler, ein Surf-Club, Picknickplätze mit Grill und Dixi! Wir bleiben.
Am nächsten Morgen fährt beim Frühstück ein Dampfer vorbei. Dann geht’s nach Minsk rein. Eine moderne Stadt mit großzügigen Straßen, die Straßenbahnen sind auf dem letzten Stand… Es wird viel gebaut. Straßencafes, viele englische Namen auf Reklametafeln und Geschäften. Die Schilder an den Autobahnen und großen Straßen sind kyrillisch und lateinisch beschriftet.
In der Altstadt steht eine vielfotografierte Skulpturengruppe mit Geschichte.
Eine schöne Kathedrale. Wir sitzen im Straßencafe und genießen den Tag.
Auch ältere Häuser wirken gepflegt. Viele schöne Blumenrabatten. Auch in Minsk wie in Russland wird halt die Straße auch nach Regen gesprüht, wenn es so auf dem Dienstplan steht….
Auf dem Weg nach Brest sehe ich die ersten Störche. Wir bemerken einen merkwürdigen Schienentransport – Panzer, jede Menge. Auf dem Weg wohin? Und weiter haben wir die Autobahn fast für uns.
Wir sehen öfters große Rinderherden mit Melkstand und Tankwagen auf der weide. Dabei auch noch jede Menge weidefreie große Rinderlaufställe und Schweinebetriebe.
Besonders beliebt sind hier zur Absicherung des Besitztums Betonzäune. In jeder Form und Farbe. Wir finden einen besonders romantischen Baggersee mit ein paar Anglern. Alex schwimmt. Ich koche.
Am nächsten Morgen fällt mir auf, dass die Honigweinflasche nur noch dreiviertel voll ist. Obwohl ich noch nicht dran war! Ich fange an, den Deckel aufzudrehen. Plötzlich schießt dieser in die Höhe und eine Fontäne besten Honigweins schießt in die Höhe unter Schränke und Duschendecke und ergießt sich von dort breit über alle erreichbare Flächen, das Bett, vor dem Alex steht und den Fahrerbereich ausgenommen. Obwohl ich sofort die Hand auf den Flaschenhals drücke und die Pulle in der Spüle weiter ausläuft, ist die Bescherung vorstellbar. Oder? Wir bewältigen auch diese! Schade um den leckeren Stoff….
Als fast nichts mehr klebt – wir finden später immer noch Ecken – sind wir in 5 Minuten an der Grenze. Und die ist nicht zu übersehen. Moderne großzügige Anlage und davor eine doppelte Reihe Stau. Alte Frauen ein Mann, die betteln. Eine bekommt unsere letzten Rubeln, eine andere 2 Euro und wir ein Plätzchen. Stillstand. Ein Mann verkauft Kaffe aus einer Thermoskanne, unser Vordermann schiebt seinen alten Volvo, wenn es mal vorwärts geht. Im Zoll vor uns ein deutscher Golf. Ein junger Russe der in Deutschland studiert hat, gerade fertig ist und seine Familie in Moskau besucht hat. Die Straßen östlich von Moskau sollen ganz schön schlecht sein. Stimmt!
Vier Stunden bis wir den weißrussischen Zoll hinter uns haben!
Dann geht zum polnischen Zoll, wo wir zügige europäische Abfertigung erwarten. Stau. Zwei Stunden Zoll + eine Stunde für die Einfahrtsstempel in die Carnets de Passage. Ich werde auf das Zuvorkommeste durch drei Instanzen
geleitet, bis diese europäischen Zöllner es geschafft haben, die Papiere auszufüllen. Haben die noch nie was von Carnets gehört oder gelernt?
Sieben Stunden Grenzüberschreitung Weissrussland-Polen! Das wird nur durch Sharjah in den UAE überboten. Wie schön, dass wir hier keine Zeitüberziehungsgebühren bezahlen müssen!
Die Kontrolle der Minna war genauso lächerlich wie bei allen anderen Grenzkontrollen!
Weißrussland, von dem wir nur Negatives gehört haben, hat uns überrascht. Es hat mehr europäischen Standard als Moskaus westlicher Teil. Ein entspanntes Land. Hinfahren!